Schulleben

Schüleraufsicht

An unserer Schule gibt es ca. 250 Schüler. Seit fast drei Jahren unterstützen jeweils vier Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen die Lehraufsicht in den großen Pausen auf unserem Schulhof. Sie sind erste Ansprechpartner bei kleineren Auseinandersetzungen und weisen ihre Mitschüler auf Verstöße gegen unsere Schulordnung hin.

Je vier Schülerinnen und Schüler stellen sich jedes Halbjahr neu in den Klassen für diese Aufgabe zur Verfügung. In einer zweistündigen Einführungsveranstaltung werden sie von der Beratungslehrerin in ihre Aufgabe eingewiesen.

Das Konzept der "Schüleraufsicht" hat unsere Schule entwickelt. Es ist auf die Anzahl und auf das soziale Gefüge unserer Schule zugeschnitten. Immer wiederkehrende Klagen aus den großen Pausen brachten uns auf die Idee, die Schüler bei der Aufsicht mit einzubinden.

Ziele der Schüleraufsicht sind:

  • Erkennen und Schlichten kleinerer Konflikte kurz nach ihrem Auftreten.
  • Kooperation mit der Lehraufsicht, indem auf Konflikte hingewiesen und Hilfe geholt wird, bevor ein Streit eskaliert.
  • Die Schüleraufsicht unterstützt das Interesse der meisten Schüler sich an unserer Schule wohl zu fühlen und Spaß in den Pausen zu haben.
  • Die Schüleraufsicht begegnet ihren Mitschülern freundlich, ermahnt zuerst, erinnert an die Schulordnung, lässt sich nicht auf Diskussionen ein. Gegebenenfalls bleibt ein Schüler bei den streitenden Kindern, der andere holt Hilfe.

Zu Beginn jedes Halbjahres melden sich Schülerinnen und Schüler aus den 3. und 4. Klassen freiwillig zur Schüleraufsicht. Sie sollten bestimmte Voraussetzungen mitbringen:

  • die Motivation, etwas für ein friedliches Miteinander aller Jahrgänge an unserer Schule zu tun
  • Zuverlässigkeit
  • Selbstvertrauen
  • das Vermögen, respektvoll mit anderen Kindern umzugehen
  • durch vorbildhaftes Verhalten vorbeugend handeln zu können.

In der ersten Woche des neuen Schulhalbjahres werden die Schülerinnen und Schüler zwei Stunden von der Beratungslehrerin in ihr neues Amt eingeführt. Im Rollenspiel werden z. B. kleine Szenen gespielt, die in den Pausen vorkommen können. Die mögliche Reaktion der Schüleraufsicht wird exemplarisch geübt.

Des Weiteren wird die Organisation durchgesprochen:

  • Montag, 1. große Pause: gelbe Shirts abholen (damit sind die Kinder bei Wind und Wetter immer gut zu sehen)
  • Freitag, 2. große Pause: Shirts wieder abgeben bzw. an das neue Team weiterreichen.

Anschließend gehen alle Kinder der neuen Schüleraufsicht durch die Klassen, stellen sich kurz vor und erläutern ihre Rolle im nächsten Halbjahr. Jede Klasse stellt eine Woche die Schüleraufsicht. Jedes Team ist ca. dreimal im Halbjahr an der Reihe, verzichtet auf das Spielen in den großen Pausen, um sich in den Dienst der guten Sache zu stellen.

Die Kinder unserer Schule sollen sich in den großen Pausen sicher fühlen. Sie sollen wissen, dass sie in den Pausen Ansprechpartner in ihrem Alter haben. Diese können sie zu Hilfe holen, wenn es Streit gibt oder wenn sie ein Problem haben. An der Schaukel, an der Rutsche oder auf dem Fußballplatz gibt es häufiger Anlass zum Streiten. Schon die Anwesenheit der Schüleraufsicht erinnert die Mitschüler oft an unsere Regeln.

In den Klassen und in den Fluren gibt es eine Information "Die Schüleraufsicht stellt sich vor". Des Weiteren hängt der Halbjahresplan gut sichtbar in den Klassen und am Informationsbrett "Schüleraufsicht". Die Beratungslehrerin ist regelmäßig auf dem Schulhof vor Ort und gibt Hilfestellung, wenn es Probleme gibt. Da sich vier Schülerinnen und Schüler aus jeder 3. und 4. Klasse an diesem Projekt beteiligen, sind die Schüler von der Hälfte aller zwölf Klassen unserer Schule direkt betroffen. Die meisten von ihnen erkennen das Engagement ihrer Mitschüler an und unterstützen sie in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe. Im Zeugnis wird die Mitgliedschaft in der Schüleraufsicht dokumentiert.